Norddeutsch und Nachhaltig würdigt das Engagement von Bildungsanbietenden für eine nachhaltige Zukunft.
Raus aus der Comfort-Zone – rein in ganzheitliche Zukunftsprozesse – das ist das Motto der Ausgezeichneten. Sie stehen für gute Bildungsarbeit und eine umfassende Organisationsentwicklung, die in allen Bereichen greift: von den pädagogischen Mitarbeiter*innen, über die Vermeidung von Plastikmüll oder klimafreundlicher Mobilität bis hin zu eine mitarbeiterfreundlichen und partizipativen internen Organisation.
In Corona-Zeiten werden Nachhaltigkeitsfragen anders gestellt und anders beantwortet. Mehr und wichtiger denn je zeigen sich die Zusammenhänge des Lebens, der Wirtschaft, der Globalisierung . In diesen Zeiten ist es gut, wenn wir auf gestandene Bildungsanbietende im Feld der BNE- Bildung für Nachhaltige Entwicklung – bauen können.
NUN-zertifizierte Lernorte und Personen können sich aus einem großen Kanon an Methoden und Themen bedienen, auch und gerade dann, wenn die Rahmenbedingungen sich verändern. Sie stellen sich schnell und kundenorientiert auf Neues ein, lassen dabei die ökologischen Belastungsgrenzen nicht außer Acht.
Die Auszeichnung mit dem NUN-Zertifikat weist die Initiativen als zukunftsfähige, Bildungsangebote mit Weitblick auf Welt, Wissen und Zeit aus. Sie haben in den zurück liegenden Wochen, den Bildungsbetrieb aufrechterhalten, an neuen Konzepten und Methoden gearbeitet und mussten dabei weitgehend auf die so wichtige nahe Kommunikation im Team verzichten.
Wir freuen uns, dass sie dem NUN-Netzwerk beitreten und darauf, dass sie dieses bereichern und nun selbst weiter lernen wollen. Für die kommenden 5 Jahre entwickeln wir uns gemeinsam in 6 Qualitätsbereichen – ganzheitlich und authentisch.
Wir gratulieren den Erst-Zertifizierten:
Madeleine Porr hat viele Jahre in Berlin gewirkt und war internationale unterwegs, um zu Netzwerken und Projekte zu managen. Jetzt wohnt die umtriebige Berlinerin seit einigen Jahren im Norden und hat es geschafft, binnen kürzester Zeit, sich und ihre Arbeit in verschiedenen BNE-Strukturen in MV bekannt zu machen. Als Kosmopolit*in bewegt sie sich zwischen Südamerika und Europa hin und her und es wäre unvorstellbar, dass sie Persönliches und Arbeitsthemen nicht verknüpft.
Die GSE – Gesellschaft für solidarische Entwicklungszusammenarbeit MV – ist eine Einrichtung, die mit Kindern an entwicklungspolitischen Themen arbeitet. Der große Erfahrungsschatz der in diesem Jahr den 30. Geburtstag feiernden Organisation ist in vielen Jahren von engagierten Hauptamtlichen und Freiwilligen zusammen getragen worden. Sie sind gut vernetzt und haben neben Know How eine ganze Bibliothek von Bildungsmaterialien für ihre Themen aufgebaut. Kein Wunder, dass die Projekttage und Interventionen im Bereich Elementarpädagogik so gefragt sind.
Mit dem Jugendwerk Aufbau-Ost | Freiwilligendienst MV, Greifswald zeichnen wir das Engagement von Menschen aus, die – verglichen mit anderen Bildungsanbietenden – sehr jung sind. Dabei ist ihre Reichweite enorm. Jedes Jahr werden ca. 150 Einsatzstellen offeriert, davon etwa die Hälfte tatsächlich besetzt. Die jungen Schulabgänger*innen werden ein Jahr begleitet, in Fragen ihrer Lebenswegplanung, bei der Abnabelung von zu Hause und bei ihrer thematische Orientierung, Breit ist das Spektrum der Möglichkeiten: bei Umwelt-und Naturschutzverbänden, Landschaftspflegeverbänden, auf Biohöfen, in Gärtnereien, bei Tierschutzvereinen, Schullandheimen oder für Umweltpädagogik an Kindergärten und Schulen.
und den Re-Zertifizierten
Biosphärenreservate sind Landschaften zur Entwicklung nachhaltiger Lebensweisen. Es geht um mehr als um Naturschutz oder Umweltbildung. BRASCHELB = Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe schafft es, mit den Einwohner*innen und Gästen gleichermaßen ins Gespräch zu kommen. Im Portfolio des nun schon zum zweiten Mal ausgezeichneten NUN-Bildungszentrums finden wir Themen wie „Klimarallye – Wo aus aller Welt kommt das her?“, „Mit den AQUA-AGENTEN unterwegs“ oder „Menschenrechtsverletzung und Menschenrechtspolitik“. Hier sind die Ziele der Agenda 2030 auf der Tagesordnung und leiten das tägliche Handeln.
Die Aktiven des Landwert Schulbauernhofes Stahlbrode hätten eigentlich selbst genug an ihrem Ort zu tun. Da ihre Bildung bekanntlich durch den Magen geht, ist es aber komplexer. Im Tagwerk der Bauernhofpädagogik werden Informationen und Wissenswertes rund um das Thema Essen überwiegend auf Klassenfahrten vermittelt und darüber hinaus Zusammenhänge mit unserer Bodennutzung, der heutigen industriellen Landwirtschaft oder dem Verbraucherverhalten hergestellt. So ist der Alltag politisch, es geht um mehr als gesundes Essen. Es geht darum, sich allgemein zu engagieren, damit zukünftige Generationen von essern auch noch gesund konsumieren dürfen.
Wirtschaftsentwicklung heute ist ohne erneuerbare Energien nicht denkbar. Genaus so wenig wie die Einführung von neuen Energiekonzepten völlig unvorstellbar ohne Bildungs- und Kommunikationsanbegote wäre. Die leea-Akademie beim leea – Landeszentrum für erneuerbare Energien Neustrelitz leistet hierfür wichtige Komponenten, von Schülerprojekttagen über Ausstellungen bis hin zu Erwachsenenaus- und Fortbildung.
Das Landeszentrum für erneuerbare Energien (Leea) widmet sich seit 2012 der Informations- und Wissensvermittlung zu erneuerbaren Energien und ihren technologischen Entwicklungen sowie dem Umwelt- und Naturschutz in allen Lebensbereichen, wie z.B. Mobilität, Bauen und Wohnen.
Der Verein Soziale Bildung e.V. ist ein besonderes Beispiel dafür, wie Enthusiasmus, Überzeugung und übergeordneter humanistischer Wertekanon zu einer selbstorganisierten und selbst wirtschaftenden Organisation heranwachsen und dabei immer mehr Vertrauen in der Gesellschaft für seine klare Haltung und entsprechende Angebote finden. Eine starke Gemeinschaft von klugen, jungen Leuten, die die Zukunft besser machen wollen (und die fiesen Rahmenbedingungen wie Krankheit, Tod und rechtsextremistischer Gewalt trotzen).
Nach der Auszeichnung gibt es alle Hände voll zu tun. Grundlage für die gemeinsame Entwicklung ist eine Vereinbarung, zu der unter anderem die regelmäßige Fortbildung, die Teilnahme an Austauschtreffen und gegenseitige Unterstützung gehören.
Damit wird in Mecklenburg-Vorpommern die 32. Bildungsintiative seit 2012 ausgezeichnet, das Netzwerk besteht derzeit aus 28 Standorten. In ganz Norddeutschland sind sie vernetzt mit weiteren Standorten in Schleswig-Holstein, Hamburg und Sachsen-Anhalt.
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